
FAKE SHOP
Sie haben ein Schnäppchen auf einer europäischen Second-Hand Online-Plattform wie Vinted gefunden, bezahlt und erhalten. Doch beim Auspacken stellen Sie fest, dass das Paket Neuware und ein Rechnung enthält, beispielsweise von Zalando, Douglas oder Weltbild. Wenn dies der Fall ist, sind Sie mutmaßlich Opfer eines Betruges geworden, der als "Zalando-Masche" bekannt ist.
Wir erklären Ihnen, was Sie nun tun müssen. Handeln Sie sofort, denn selbst ein Plattform-Käuferschutz hilft nur sehr eingeschränkt und im schlimmsten Fall droht Ihnen Ärger vom Inkassobüro.
Beim Dreiecksbetrug (bekannt als "Zalando-Masche") sind drei Personen beteiligt. Der betrügende Verkäufer, der seriöse Online-Händler und der Verbraucher. Der Verbraucher bestellt beim betrügenden Verkäufer über ein Online-Portal wie Vinted und bezahlt an das Portal. Das Online-Portal zahlt an den betrügenden Verkäufer, sobald der Käuferschutz abgelaufen ist. Der betrügende Verkäufer bestellt bei einem seriösen Online-Händler und lässt die Ware an den Verbraucher liefern. Der Verbraucher packt aus. Die Ware ist in einem einwandfreien Zustand. Im Paket befindet sich allerdings eine weitere Rechnung, und zwar die des seriösen Online-Händlers. Oder es kommt einige Zeit später eine Mahnung des seriösen Online-Händlers per Post. Und im schlimmsten Fall eine Zahlungsaufforderung seitens eines Inkasso-Büros.
Das Geld, das der Verbraucher über das Online-Portal an den betrügenden Verkäufer bezahlt hat, ist in vielen Fällen weg. Beim Kauf auf einer Second-Hand Online-Plattform wie beispielsweise Vinted erhält der betrügerische Verkäufer viele Daten des Käufers: Name, Postadresse, E-Mail. Das Problem: der betrügerische Verkäufer ist überhaupt nicht in Besitz des beworbenen Artikels, er gibt dies nur vor! Stattdessen legt der Betrüger mit den ergatterten Daten ohne Kenntnis des Käufers ein neues Kundenkonto bei einem anderen, seriösen Online-Händler an, der die beworbene Ware im Angebot hat. Anschließend bestellt er das Produkt und lässt es an den Käufer liefern. Die Ware wird vom seriösen Händler an den Käufer geliefert.
Die Sache hat nur einen Haken: Der Käufer erhält nun zusätzlich eine Rechnung des seriösen Händlers. Dabei hat der Käufer den vermeintlichen Kaufpreis doch bereits an die Online-Plattform entrichtet. Viele Verbraucher und Verbraucherinnen können zunächst gar nicht einordnen, was ihnen hier gerade passiert ist. Es handelt sich um einen Dreiecksbetrug, der den Käuferschutz auf Plattformen für Gebrauchtwaren wie Vinted aushebelt. Bekannt geworden ist dieses Vorgehen als "Zalando-Masche".
Dabei nutzen die betrügerischen Verkäufer jede Möglichkeit, Zeit zu gewinnen. Denn: Viele Online-Shops legen ihre Rechnungen nicht mehr ins Paket, sondern versenden diese nur noch per E-Mail. Um zu verhindern, dass der hereingelegte Käufer zeitnah skeptisch wird, lassen die Betrüger die Rechnung an ihre eigene E-Mail-Adresse senden. Auch Folgemahnungen gehen so an die Betrüger. Der Käufer erhält erst eine Zahlungsaufforderung, wenn der seriöse Shop ihn postalisch kontaktiert oder den Betrag von einem Inkassobüro eintreiben lässt. Am Ende hat der betrügerische Verkäufer das Geld von der Plattform erhalten und den Käuferschutz erfolgreich ausgehebelt. Und der Käufer soll die Ware noch einmal bezahlen. Auch wenn der seriöse Shop sich bereit erklärt, die Ware zurückzunehmen und die Rechnung auszubuchen, steht der Käufer am Ende trotz Bezahlung an die Plattform ohne Ware da.
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Es besteht ein hohes Risiko, dass Ihre Bestellung nie bei Ihnen ankommt oder Sie betrogen werden. Seien Sie besonders vorsichtig bei unseriösen Online-Shops und vertrauen Sie nur seriösen Händlern mit nachweisbaren Bewertungen und sicheren Zahlungsmethoden. Ihr Geld und Ihre Daten sind bei solchen Betrugsversuchen in großer Gefahr!